Deutschlernen mit Musik: Juli

Mit dem Song „Juli“ von den Wise Guys üben wir den Konditional. Der Protagonist ist verliebt. Aber er kann seine Freundin erst im Juli sehen. Der Protagonist stellt sich vor, was sie im Juli alles zusammen machen können. Mit dem Konditional sprechen wir über Situationen, die nicht real sind.

Wise Guys: Juli (Liedtext)

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Wenn jetzt schon Juli wär‚, würd ich dich zu ’nem Eis einladen,
wenn jetzt schon Juli wär‚, würden wir nachts im Baggersee baden.
Wenn jetzt schon Juli wär‚, würden wir im Wald Champagner trinken,
wenn jetzt schon Juli wär‚, würd ich vor dir auf die Knie sinken.

Doch es ist kalt hier. Und du bist ganz weit weg.
Glaub mir, ich halt‘ dir in meinem Herzen ein Versteck.

Wenn jetzt schon Juli wär‚ …
Wenn jetzt schon Juli wär‚ …

Wenn jetzt schon Juli wär‚, würden wir uns nicht schreiben müssen,
wenn jetzt schon Juli wär‚, würden wir uns erst mal küssen.
Wenn jetzt schon Juli wär‚, bekämst du Frühstück ans Bett,
wenn jetzt schon Juli wär‚, wärich endlich komplett.

Doch es ist still hier und du bist nicht da.
Ich glaube, ich will dir nur sagen: Du bist wunderbar!

Wenn jetzt schon Juli wär‚ …

Wenn dann der Juli kommt, werden wir zwei im warmen Gras liegen,
wenn dann der Juli kommt, werdich trotzdem nicht genug von dir kriegen.
Wenn dann der Juli kommt, und du mein graues Leben wieder färbst,
wenn dann der Juli kommt, hättich schon wieder Angst vor dem Herbst.

Wenn jetzt schon Juli wär‚…

Der Konditional

„Wenn die Sonne scheint, dann gehe ich spazieren.“

Das ist ein Konditional-Satz. Der Satz hat zwei Teile: Eine Bedingung und eine Folge.

Bedingung: Die Sonne scheint

–> Folge: Ich gehe spazieren.

Die Bedingung steht immer in einem Nebensatz mit „wenn“. Die Folge steht im Hauptsatz. Eine Bedingung kann möglich sein (realer Konditional), oder unmöglich (irrealer Konditional).

Der reale Konditional

„Wenn du eine Frage hast, (dann) helfe ich dir gerne.“

Der reale Konditional steht im Präsens oder im Futur 1. Die Bedingung („Wenn du eine Frage hast“) ist möglich. Vielleicht hast du eine Frage, aber vielleicht auch nicht.

Der irrealer Konditional

„Wenn ich im Lotto gewinnen würde, (dann) würde ich um die Welt reisen.“

„Wenn ich im Lotto gewönne, (dann) reiste ich um die Welt.

Der irreale Konditional steht im Konjunktiv 2, oder in der Würde-Form. Die Bedingung („Wenn ich im Lotto gewinnen würde“) ist unmöglich, oder fast unmöglich. Ich spiele kein Lotto, also kann ich nicht gewinnen.

Wir verwenden fast immer die Würde-Form. Bei ein paar speziellen Verben verwenden wir den Konjunktiv 2:

Sein: Wenn ich ein Vogel wäre, …
Haben: Wenn ich ein Auto hätte, …
Können: Wenn ich fliegen könnte, …

Der Konditional im Lied „Juli“

Die Wise Guys benutzen in ihrem Song den irrealen Konditional. „Wenn jetzt Juli wäre,…“ Aber es ist nicht Juli. Alles, was der Sänger singt, sind Ideen und Träume.

Aber in der letzten Strophe verändert sich die Grammatik: Der Sänger benutzt jetzt den realen Konditional: „Wenn der Juli kommt, werden wir im warmen Gras liegen“. Er ist sich sicher. Er hat konkrete Pläne.

Der letzte Satz ist: „Wenn dann der Juli kommt, hätte ich schon wieder Angst vor dem Herbst“. Diese Grammatik ist nicht ganz korrekt. Was möchte uns der Sänger sagen?

Der Juli kommt. Das ist sicher und real. Aber die Angst vor dem Herbst ist sehr weit weg. Der Herbst ist irreal für ihn. Deshalb benutzt er den Konjunktiv 2, wie im irrealen Konditional.

Ein Kommentar

  1. Wenn ich das Lied in meine Land gesungen hätte, wäre Juli gerade die kalte Zeit…😨

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