Portrait: Johann Wolfgang von Goethe

Heute sprechen wir über den berühmtesten Dichter aus Deutschland: Johann Wolfgang von Goethe. Er ist Natur-Wissenschaftler und Jurist. Aber vor allem schreibt er viele Gedichte, Theater, Sachbücher und Briefe. Sie sind sehr wichtig in der deutschen Kultur.

Das Leben von Goethe

Goethe lebt von 1749 bis 1832 – erst in Frankfurt und später in Weimar. In dieser Zeit ist Deutschland kein eigenes Land. Es besteht aus vielen kleinen Reichen.

Goethes Familie ist sehr gebildet. Sein Vater ist Jurist. Goethe studiert auch Jura, aber in Wirklichkeit interessiert er sich viel mehr für Literatur, Kunst und Theater.

Rebellische Jugend: Der Sturm und Drang

Schon als Student schreibt er Gedichte und Dramen. Seine ersten Texte sind rebellisch. Er spricht von wilden Emotionen, von Liebe und Depression.

Ein wichtiger Roman aus dieser Zeit ist Die Leiden des jungen Werthers. Die Hauptperson ist unglücklich verliebt und begeht am Ende Suizid. Teile von diesem Text sind autobiografisch. Er gehört zu der Epoche „Sturm und Drang“.

Krise und Reise nach Italien

Später arbeitet Goethe für den Herzog in Weimar. Aber er ist nicht glücklich: Er möchte schreiben, aber die Arbeit lässt ihm keine Zeit und keine Ruhe.

Deshalb macht er eine große Reise nach Italien. Er erlebt die schöne Natur, die antike Architektur und er verliebt sich in eine Italienerin.

Die Weimarer Klassik: Harmonie und Humanität

Die Italien-Reise ist für Goethe wie eine neue Geburt. Er hat einen neuen Schreib-Stil für sich gefunden. Jetzt spricht er von der Ästhetik in der Natur und in den Menschen. Er schreibt auch viele erotische Gedichte. Diese Epoche heißt „Weimarer Klassik“.

Goethe hatte fünf Kinder. Aber vier von ihnen sterben sehr früh. Nur das erste Kind wird erwachsen.

Goethes berühmtester Text: Faust

Faust ist ein deprimierter Wissenschaftler. Er hat keine Freude in seinem Leben. Doch dann kommt der Teufel (Mephisto) zu ihm. Er zeigt Faust, wie er das Leben genießen kann.

Faust ist der berühmteste Text von Goethe. Fast alle Schüler lesen diesen Text in der Schule. Es ist ein Drama, aber der Text reimt sich wie in einem Gedicht:

Faust:
Wohin soll es nun gehn?

Mephisto:
Wohin es dir gefällt.
Wir sehn die kleine, dann die große Welt.
[…]

Faust:
Allein bei meinem langen Bart
Fehlt mir die leichte Lebensart.
[…]
Vor andern fühl’ ich mich so klein,
Ich werde stets verlegen sein.

Mephisto:
Mein guter Freund, das wird sich alles geben;
Sobald du dir vertraust, sobald weißt du zu leben.

Johann Wolfgang von Goethe (Faust)