Das Ende der Berliner Mauer

Am 9. November 1989 wird die Grenze zwischen Westberlin und Ostberlin geöffnet. Zum ersten Mal nach 28 Jahren können die Menschen von einer Seite der Stadt auf die andere Seite gehen. Diese Öffnung wird Fall der Berliner Mauer genannt.

Das Spezielle dabei ist: Die Politiker wollten die Grenze noch nicht öffnen. Doch es gibt ein Kommunikations-Problem und ein Politiker veröffentlicht das Gesetz zu früh.

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Grammatik - das Passiv

Die Markierung zeigt alle Verben in der Passiv-Form in diesem Text.

Die Aktiv-Form sagt, wer etwas tut. Zum Beispiel: Ich öffne die Tür. (Wer? -> ich)

Die Passiv-Form sagt, was er tut. Zum Beispiel: Die Tür wird geöffnet. (Was? -> Die Tür)

Wir bilden die Passiv-Form wie die Vergangenheit Perfekt ("ich habe gespielt"). Statt dem Verb "haben" benutzen wir im Passiv das Verb "werden":

Ich werde gefilmt.

Du wirst gefilmt.

Er / Sie / Es wird gefilmt.

Wir werden gefilmt.

Ihr werdet gefilmt.

Sie werden gefilmt.


Die Berliner Mauer - Zwei Welten in einer Stadt

Berliner Mauer im Winter

Die Berliner Mauer steht vom 13. August 1961 bis zum 9. November 1989. Sie teilt Berlin in zwei Hälften: Westberlin gehört zur Bundesrepublik Deutschland (BRD) und Ostberlin gehört zur Deutschen Demokratischen Republik (DDR).


Die Situation in Berlin

Die Bewohner von Berlin können die Grenze nicht passieren. Das macht sie unglücklich. Viele Berliner haben Freunde und Verwandte auf der anderen Seite, aber sie können sie nicht besuchen.

Berliner Mauer, Graffiti einer Menschenmenge

Die Mauer steht 28 Jahre lang. Im Jahr 1989 ist die Stimmung chaotisch. Die Menschen in der DDR sind wütend und demonstrieren. Sie möchten frei von Osten nach Westen reisen. Die Politik in der DDR wird auch von anderen Ländern kritisiert. Die Politiker müssen reagieren.


Der 9. November - Ein Kommunikations-Problem verändert die Welt

Am 9. November geht alles ganz schnell. Die DDR schreibt am Mittag ein neues Gesetz - in der Nacht gehen die ersten Menschen über die Grenze. Was ist passiert?

Ein neues Reise-Gesetz wird geschrieben

Lauter, ein Offizier in der DDR schreibt am 9. November 1989 ein neues Gesetz: Die Menschen dürfen jetzt von Ostberlin nach Westberlin reisen. Sie brauchen nur einen normalen Pass. Damit können sie die Grenze passieren.

Das Gesetz wird am selben Abend veröffentlicht

Direkt am Abend liest der Politiker Schabowski das neue Gesetz vor. Er weiß nicht: Das Gesetz wurde für den nächsten Tag geplant. Schabowski spricht mit den Journalisten und Medien und sagt: Ja, alle Berliner können jetzt über die Grenze gehen. Die Mauer ist offen.

Die Journalisten zeigen das neue Gesetz im Fernsehen

Sie können die Nachricht am Anfang nicht glauben. Amerikanische Journalisten denken, die Information wurde falsch übersetzt. Aber in West-Deutschland wird die Sensation schon im Fernsehen gezeigt: Die Mauer ist offen!

An der Berliner Mauer kommt es zum Chaos

Natürlich wollen die Menschen diesen historischen Moment mit eigenen Augen sehen. Immer mehr Menschen gehen in Ostberlin und Westberlin an die Mauer. Doch die Polizisten an der Grenze wissen nichts von dem neuen Gesetz. Sie werden von den Menschen-Massen überrascht. Am Anfang lassen sie die Menschen nicht vorbei.

Die Grenze wird geöffnet

Es kommen immer mehr Menschen und sie glauben an das neue Gesetz. Sie rufen und protestieren: "Die Mauer muss weg!". Irgendwann geben die Polizisten nach. Sie können und wollen die Menschen nicht mehr kontrollieren. Um 23:30 öffnen sie die Grenze.

So kommt es von einem Fehler in der Kommunikation zu einer historischen Wende. Die Stimmung in Berlin ist in jener Nacht sehr speziell. Menschen lachen, weinen und feiern bis zum frühen Morgen. Viele Menschen gehen zum ersten Mal in ihrem Leben auf die andere Seite der Mauer.


Ein paar Impressionen vom 9. November